Woran wir nicht denken, ist, dass es, je näher wir Douz kommen, immer sandiger wird. Na ja, die Sahara kommt auf uns zu! Und die sandigen Pisten, die jeweils von der asphaltierten Strasse wegführen sehen meist für unsere Womos untauglich aus. Wir suchen wieder einmal recht lange, immer in der Hoffnung, doch noch einen Platz zu finden, der nicht in Dorfnähe ist und trotzdem weg von der Hauptstrasse, so dass wir echte Ruhe hätten. Kurz vor Douz wagen wir uns dann auf eine Sandpiste ...
Die Zollformalitäten verlaufen ähnlich chaotisch wie damals in Marokko. Nur mit dem Unterschied, dass die Beamten hier Humor haben und eine freundliche Ausstrahlung.
Es ist leicht bewölkt und die nassen, zum Teil überfluteten Strassen zeigen, dass es auch hier in den vergangenen Tagen heftig geregnet hat.
In Tunis bekommen wir unser erstes tunesisches Geld. Der Kurs entspricht in etwa 1:1 dem Schweizer Franken. Die Währung ist Dinar, unterteilt in 1000 Millimes.
Die Fähre bringt uns in wenigen Minuten über den Stretto di Messina.
Sicilia! Sono ritornata!
Der Blick auf Messina ist prächtig.
Taormina schminken wir uns nach einer weiteren Stellplatzenttäuschung ab. Der Superplatz gleich unter dem Dorf ist heute ein privater Parkplatz, der mehreren Hotels gehört. Als Henny und ich in einem Hotel nachfragen, gewähren sie uns auch nicht eine einzige Nacht.
Rainer hat keine Lust, hier weiter zu suchen und so fahren wir, recht genervt, runter nach Naxos...
Der 24. Dezember ist alles andere als ein weihnächtlicher Tag hier in Marokko. Aber da wir beide uns aus diesem Festtag nichts machen, ist das auch egal. Trotzdem schade, dass es gerade heute schlecht Wetter sein muss. Das hat man dann doch im Kopf, dass es, wenn man an Weihnachten schon im Süden ist, wenigstens warm und sonnig ist. Na ja, was soll das klagen, wir nehmen wie es kommt, haben ja eh keine Wahl.
Am Vormittag fahren wir nach Sidi Ifni ...
Um 6 Uhr schon weckt mich Dominik. Er sagt, er hätte schon um 5 Uhr aufstehen können! Der Hemmungslose. Es ist noch stockdunkel, als wir in Algeciras den Schildern zum Puerto folgen. Die Tickets bekommen wir problemlos inkl. dem Zettel mit den Personenangaben, den man später zusammen mit dem Pass vorweisen muss.
Um diese Jahreszeit kann man auch nicht aussuchen, mit welcher Gesellschaft man rüberfahren will. Man fährt schlicht auf das nächstverfügbare Schiff. Alle Stunde fährt eines.
Endlich wieder Festland unter den Füssen! Und ja, endlich wieder ein Haufen Zivilisation! Ich hätte nie gedacht, dass ich ich mich mal so nach Menschen, Häuser, Cafés, Läden usw. sehnen könnte! Jetzt bin ich wieder mittendrin und es wird wohl nicht lange dauern, und ich sehne mich wieder nach Einsamkeit und Ruhe, vor allem, wenn ich bedenke, dass Neapal noch bevorsteht! Aber der tiefere Mezzogiorno ist ja nicht überbevölkert und so werden mich hoffentlich keine Fluchtgedanken plagen!