Piedrahita ist ein kleines Städtchen, nördlich der Sierra de Gredos, mit einem hübschen historischen Kern. Als wir ankamen, war Markttag auf dem Dorfplatz und es herrschte eine bunte und lebendige Atmosphäre, obwohl es gerade regnete.
Die Störche scheinen die Umgebung und vor allem den grossen mächtigen Kirchenturm zu lieben. Mehr als zehn Nester sind auf dem Dach und ringsherum installiert. Es ist Nistzeit, die Störche sind fleissig am Nestbau und Futter suchen.
Dominik hat sich erhofft, am Morgen runterfliegen zu können. Doch der Wind, der Wind, das himmlische Kind, will nicht! Es tobt ziemlich heftig und böig. Dank der Stützen spüren wir im Auto zwar nicht sehr viel davon. Aber kaum ist man draussen wird klar, es würde ihn rückwärts fliegen lassen und das ist ja nun nicht gerade das worauf er scharf ist!
Heute ist unser Jubiläumstag! Heute vor zwei Jahren sind wir los auf Reisen, sind seitdem unterweX und zigeunern durch den Süden Europas ...
Schön ist es, wieder in Europa zu sein!
Wir fahren nach Tarifa rein, um einzukaufen und Euros von der Bank zu holen. Einen Lidl (deutscher Billig-Einkaufsladen) hätte ich hier eigentlich nicht erwartet. Wir kaufen allerhand ein, unter vielem anderen natürlich wieder Bier und Wein, aber auch tiefgefrohrenen Lachs, Parmigiano, streufeines Salz, vierlagiges Toilettenpapier... Dinge, die ich echt vermisst habe!
Dann fahren wir die paar Kilometer Richtung Conil nach Norden.
Auf dem Weg nach Andalusien verlassen wir irgendwo die Autobahn, die hier übrigens gratis ist, um eine Mittagspause einzuschalten. Wir parkieren unser Womo auf einem riesigen Platz. Oberhalb steht ein verlassenes Haus, bewohnt nur von einer Meute von Hunden, welche uns zuerst laut ankläffen aber dann reissaus nehmen.
Die Landschaft ist hier in eigenartiges Licht getaucht, die Ausläufer der Sierra Nevada sehen stark aus in ihrem Licht-Schattenkleid.
OH JA! Wir sind wieder unterwex! Unterwex Richtung Süden!
Die letzten zwei, drei Tage haben wir damit verbracht, das Womo neu einzuräumen, bzw. Dominiks Dinge aus dem VW-Bus ins Womo und meine Sachen neu zu verräumen. Logo, dass dabei vieles umgekrempelt wurde. Aus dem TV-Schrank habe ich mit Hilfe von Johann einen geräumigen Kleiderschrank mit selbstgesebeltem Sperrholztablaren gemacht. Dominik hat beide Antennen abmontiert und den Satellitenschüsselausgang mit Montageband verklebt.
Montaglegre liegt auf unserem Weg nach Spanien. Wir gehen da nochmals einkaufen. Es gibt dort so feines frisches Brot, das im Auto riecht, dass uns das Wasser im Munde zusammenläuft bis wir endlich am Mittag darüber herfallen können.
Der Grenzübergang ist nicht sehbar. Keine Zollhäuser und Nada. Aber die Landschaft verändert sich beinahe sofort. Erklären können wir das auch nicht wirklich. Vielleicht liegt es daran, dass das nördliche Klima der Serra da Larouco nicht so schmeichelnd ist wie ...
Der Arzt kommt uns lachend entgegen. Der Kleine hat die ganze Zeit über gekläfft und gejault und der Eingriff ist gut verlaufen. Mit einem Spezialgerät ging er in die Speiseröhre und holte den Fremdkörper über den gleichen Weg wieder heraus, wo es durchbrach. Er meinte, er hätte beinahe schneiden müssen, der erste Anlauf brachte keinen Erfolg. Das Problem bei diesem Eingriff besteht darin, dass er in 20 Sekunden wieder draussen sein muss, sodass der Hund wieder Atem holen kann!
Ziemlich genau auf die Stunde einen Monat nachdem wir in Zug losgefahren sind, holen wir unser Hundchen in der Tierstation Esperanza ab. Ronni macht die Impfpapiere fertig, druckt noch ein Foto aus und fertig ist der Hundepass. Wir kriegen sogar noch Welpenfutter, eine Hundebox, Leinen, Halsband, Decken und Tücher. Er ist wirklich sehr nett und grosszügig. Wenn wir auf der Rückreise oder bei einer nächsten Spanienreise hier durchkommen, werden wir Ronni und die Station sicher besuchen.
Ok, wieder in die Garage. Der Azzi muss auf den Bock und kriegt ein neues ABS-Kabel. Wir haben vorab die Fahrräder runtergeholt und wollen an die Beach runter radeln, sofern wir sie finden. Beim Bau der vielen neuen Quartiere und Strassen hatte man sogar an die 2-Rad-Gänger gedacht und Fahrradwege eingerichtet. Doch offensichtlich war da kein praktizierender Velofahrer an der Architektur dieser Wege beteiligt, denn an jeder Seitestrasse geht das Trottoir voll runter, kein Übergang, kein Sims!
Heute ist unser grosser Tag. Wir reisen ab. Endlich! Aber vorher muss ich noch unsere Wohnung übergeben. Um 10h ist die Übergabe. 1 Stunde später hab ich das Protokoll unterschrieben und die Sache ist vorbei. Das letzte Händeschütteln in der Schweiz galt meiner Nachmieterin!
Am Morgen haben wir uns von meinen Eltern verabschiedet. Sie waren unheimlich nett und gewährten uns während den letzten zwei anstrengenden Tagen Unterkunft und Verpflegung. Besser hätten wir uns vom Packen, Zügeln und Putz